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Best of Diplomarbeiten

Die «Best-of»-Reihe der MAZ-Diplomarbeiten illustriert das grosse Spektrum von Journalistinnen und Journalisten, die die Diplomausbildung Journalismus am MAZ besuchen: Vom klassischen Print- zum multimedialen Onlinejournalisten über die Radio- und Podcastexpertin bis hin zum Videojournalisten. 

Best of Audio

Ronja Bollinger, Radio Munot: «Bässe im Wald»
Scheinwerferlicht blitzt durch die Bäume, Bässe wummern aus den Boxen, eine Discokugel funkelt an der Decke eines Waldunterstandes. Junge Leute tanzen sich zu elektronischen Klängen durch die Nacht, schwitzen und trinken. Es ist eine ganz normale Party. Nur dass sie mitten im Wald stattfindet. Und illegal ist. Die Audio-Journalistin Ronja Bollinger hat im Rahmen ihrer Diplomarbeit eine solch illegale Party bei Schaffhausen begleitet. Sie ist mit ihrem Mikrofon mittendrin in der Szene, bildet ab, ordnet ein und redet mit Partygängern, Organisatorinnen und Behörden.

Fabian Waeber, Sportjournalist Radio Freiburg: «Ein Leben auf der Rennstrecke»
Damien Raemy aus dem freiburgischen Wünnewil hat das Rennfahrer-Gen von seinem Vater Thomas geerbt. Der fuhr Rennen und hatte einen Töffshop. Sein erstes Pocketbike bekommt der kleine Damien noch vor seinem zweiten Geburtstag. Von diesem Tag ist sein Motto: Vollgas geben! Heute fährt der 27-Jährige auf seiner Yamaha in der Internationalen Deutschen Meisterschaft. Trotz grosser Erfahrung: Der Tod fährt bei den Rennen stets mit.  Audio-Sportjournalist Fabian Waeber hat Damien Raemy bei seinem letzten Rennen der Saison 2021 auf dem Hockenheimring begleitet. Entstanden ist ein Porträt mit Tiefgang über einen jungen Menschen, der mit Benzin im Blut durchs Leben fährt, weil er nicht (mehr) anders kann.

Best of Online

Fabian Kreienbühl, Tele 1: «Unterwegs mit Base Jumper Simon Fasnacht»
Warum stürzen sich Menschen nur mit einem Wingsuit bekleidet von Felsen hinunter? Dieser Frage geht Fabian Kreienbühl in seiner multimedialen Diplomarbeit nach. Er begleitet den bekannten Base Jumper Simon Fasnacht zu einem Sprung und kombiniert Aussagen mit spektakulären Flugszenen, bei denen nur schon vom Zuschauen der Atem stockt. Im Gespräch erzählen Fasnacht und seine Frau, auch sie eine Grösse in der Szene, das Risiko sei für sie berechenbar. Angesichts der doch hohen Unfallzahlen, mit denen Fabian Kreienbühl die Aussagen einordnet, bleibt am Ende trotz der Faszination doch ein mulmiges Gefühl zurück. 
 
Nina Thöny, Landbote: «Ihre Rente reicht nicht zum Leben»
Alt und arm. Dass es Altersarmut in der Schweiz gibt, zeigt ein Blick in die Statistik. Im Alltag ist Altersarmut aber kaum sichtbar. Denn viele Betroffene schämen sich. Drei davon hat Nina Thöny für ihrere multimediale Abschlussarbeit getroffen. Sie erzählen sehr persönlich von ihrem Alltag in Winterthur, aber auch, wie es zu ihrer Armut gekommen ist. Ihre Geschichten stehen stellvertretend für viele Betroffene. Sie zeigen, dass Armut zwar viele Gesichter hat und das Schicksal oft mitspielt, aber dass Armut auch oft einfache strukturelle Gründe hat: Herkunft zum Beispiel. Oder das Alleinsein.

Best of Print

Sarah Grandjean, Bieler Tagblatt: «Der Mann mit den Glasaugen»
Was bleibt von der Welt, wenn das Sehen fehlt? Diese Frage beantwortet Sarah Grandjean in ihrer Diplomarbeit auf zwei Ebenen: Sie spricht mit dem 61-jährigen blinden Klavierstimmer Adrian Meury darüber, was es bedeutet, nicht sehen zu können. Und reflektiert nach einem Selbstversuch, inwieweit Sehende das überhaupt nachvollziehen können. Sarah Grandjeans Diplomarbeit ist eine raffiniert erzählte Geschichte mit starken Bildern und Metaphern.

Gülpinar Günes, Solothurner Zeitung: «Mein Grossvater, der Gastarbeiter in der Klus»
«Wer war mein Grossvater, der aus der Türkei in die Schweiz kam?» Gülpinar Günes stellt in ihrer Diplomarbeit eine sehr persönliche Frage. Was sie über denn Mann, der 1965 als Gastarbeiter in die Schweiz kam und bei von Roll arbeitete, herausfindet, hat aber nicht nur eine persönliche Relevanz. Indem sie aufzeigt, unter welchen Bedingungen Gastarbeiter arbeiteten und lebten, beleuchtet sie auch ein Stück Schweizer Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

Best of Video

Michèle Rüedi, Radio 3Fach: «Essen als Beruf – Unterwegs mit Foodblogger Pascal Grob»
Was früher der «Restauranttester» war, das ist heute der «Foodblogger». Michèle Rüedi hat für ihre Diplomarbeit einen begleitet: Pascal Grob, der sich mit seinem Blog «Züri isst» einen Namen gemacht hat. Nach welchen Kriterien vergibt er seine Noten, auf was legt er Wert? Was macht gerade bei den Jüngeren eine gute Küche aus? Michèle hat ihn begleitet, als er das Menü der Jazz-Kantine in Luzern «ge-tastet» hat.

Jan Lobsiger, Fenster zum Sonntag: «Familie im Radsportfieber»
Wer bei den Rüeggs im zürcherischen Oberwenigen vorbeischaut, spürt rasch: hier dreht sich alles ums Velo. Die Garage ist damit vollgestellt, überall hängen Pneus und Schläuche. In den Zimmern von Timon und Noemi erinnern Siegerfotos und Pokale an Podestplätze. Die beiden stehen an der Schwelle zum Jungprofi – unterstützt vom Vater, auch er ein passionierter Velofahrer. Jan Lobsigers Reportage handelt von Schmerz und Freude, von Leidenschaft und Zusammenhalt.  
 

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